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Biotopvernetzung in den Weingärten der Südsteiermark


Für die Kulturlandschaft im Naturpark Südsteiermark sind die Weingärten wichtige Vernetzungsachsen für den Erhalt der Artenvielfalt


Der Naturpark Südsteiermark setzt mit dem Projekt „Weingärten im Biotopverbund“ ein starkes Zeichen für den Erhalt der Artenvielfalt. Unter dem Dach der Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ verfolgt das Vorhaben das Ziel, die Weingärten als wertvolle Lebensräume zu stärken und Tiere durch geeignete Maßnahmen besser miteinander zu vernetzen.


Weinbau trifft Natur: Zwischen Konflikt und Kooperation


Bei der Veranstaltung „Weinbau & Natur – Konflikt oder Zusammenspiel?“ kamen Expert*innen und Praktiker*innen zusammen, um die Herausforderungen und Möglichkeiten nachhaltiger Weingartenbewirtschaftung zu diskutieren. Direktor Reinhold Holler eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Diskutanten Andrea Bund, Europaschutzgebietsbeauftragte und den Weinbauern Willi Sattler am Podium. Gemeinsam beleuchteten sie unter der Moderation von Wolfgang Suske, wie Naturschutz und Weinbau Hand in Hand gehen können.



Martin Palz unter den Gästen

Weingärten als Lebensraum: Artenvielfalt in der Südsteiermark


Die Südsteiermark, geprägt von steilen Weinhängen, einer hohen Strukturvielfalt und einem besonderen Klima südlich des Alpenbogens, bietet bereits heute einen wertvollen Lebensraum für viele Arten. Denn gerade an den trockeneren Südhängen der Weingärten finden sich viele wärmeliebende Tierarten wie die Smaragdeidechse wieder. Daneben können Vögel wie Neuntöter oder auch der Wiedehopf durchaus als natürlicher Insektenschutz fungieren. „Weingärten können ein herausragendes Ökosystem sein, wenn die passenden Strukturierungsmaßnahmen und Bewirtschaftungsformen ergriffen werden“, betont Andrea Bund. Um diese Vielfalt zu bewahren, setzen engagierte Winzer*innen auf innovative Maßnahmen: von der gezielten Ansaat von heimischen Pflanzenarten in der Rebzeilenbegrünung über das Mähen nur jeder zweiten Fahrgasse bis hin zur Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel gibt es viele Möglichkeiten.

Weinbau und Natur in der LFS Silberberg

Der Klimawandel im Weinbau: Anpassung statt Stillstand


Die Auswirkungen des Klimawandels werden in der Diskussion nicht ausgelassen, denn sie stellen sowohl den Weinbau als auch den Naturschutz vor neue Aufgaben. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und das Auftreten neuer Arten verlangen innovative Strategien. „So könnten durch die steigenden Temperaturen Nützlinge aus dem Weingarten verdrängt werden und Neuankömmlinge könnten sich als Schädlinge herausstellen. Das natürliche Gefüge würde dadurch gestört“, wie Bund erläutert.

War der Weinbau bis vor kurzem noch Gewinner des Klimawandels kämpft auch dieser mittlerweile mit den Problemen durch den Klimawandel. „Vor allem der verfrühte Austrieb der Reben mit dem einhergehenden Risiko durch Spätfröste und Starkregenereignisse statt stabiler Wetterlagen im Herbst setzen uns Winzer unter Druck“, wie Sattler betont.


Das Projekt „Weingärten im Biotopverbund“ zeigt, wie traditionelle Kulturlandschaften durch moderne Naturschutzarbeit erhalten werden können. Denn für die Beteiligten steht fest: Der Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft der Südsteiermark ist von zentraler Bedeutung – nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für die Schönheit der Region und die Zukunft des Weinbaus.


Fotocredits: RMSW GmbH

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