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Die Trinkwasserversorgung im Fokus unserer Bürgermeister


GF Jörg Kölbl (Blue Networks e.U.), Bgm. Michael Schumacher und GF DI Franz Krainer (LFWV) informierten über die sichere Versorgung von rund 80 000 Menschen mit Trinkwasser.


Im Vorfeld der jährlichen Versammlung aller Bürgermeister der von der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (LFWV) mit Trinkwasser versorgten 29 Gemeinden, informierten Bgm. Michael Schumacher, GF DI Franz Krainer und GF Jörg Kölbl (Blue Networks e.U.) bei einem Pressegespräch über das Geschäftsjahr 2023 und die Aktivitäten der LFWV. Dabei ging es primär um die Information über wichtige Projekte und Fortschritte in Sachen langfristiger und zuverlässiger Trinkwasserversorgung.


Pressegespräch über aktuelle Schwerpunkte


Im Mittelpunkt des Pressegespräches standen die abgeschlossene hydraulische Rohrnetzanalyse, die als Planungsgrundlage für künftige Entwicklungen dient, sowie die fortschreitende Modernisierung der Steuerungstechnik, die eine effiziente Überwachung und Steuerung der Anlagen ermöglichen soll.

Außerdem wurde der Endausbau des Notstromkonzepts vorgestellt, das auch bei einem Blackout eine stabile Trinkwasserversorgung für sieben Tage von etwa 70 % des Versorgungsgebietes der LFWV sicherstellt.

Auch der angepasste Trinkwasserpreis für 2025 kam zur Sprache, der trotz einer leichten Erhöhung weiterhin auf einem günstigen Niveau bleibe. „Diese Maßnahmen spiegeln das Engagement der LFWV wider, eine zukunftssichere, kostengünstige und verlässliche Wasserversorgung für die Region zu gewährleisten. Wir setzen auf moderne Technologien und vorausschauende Planung, um auch in Zukunft eine hohe Versorgungssicherheit zu bieten“, zieht GF Franz Krainer von der LFWV eine zufriedene Bilanz.


"Mächtiges Instrument der Qualitätssicherung"


Zwischen 2021 und 2023 hat das Ingenieurbüro Blue Networks e.U. eine hydraulische Rohrnetzanalyse für die LFWV durchgeführt. Damit soll die Abdeckung des aktuellen Bedarfs und ein Blick in die Zukunft erfolgen. Das gesamte Wasserversorgungsnetz der LFWV, samt aller Steuerungselemente, wurde dazu in einem modernen hydraulischen Softwaremodell abgebildet und dank Druck- und Durchflussmessungen exakt kalibriert.

Die Analyse ergab, dass die hydraulische Kapazität im zentralen Versorgungsbereich sowie im Transportsystem ausreiche, um den aktuellen und auch zukünftigen Wasserbedarf, selbst an Spitzentagen, zu decken. Dennoch wurden wenige Bereiche identifiziert, in denen ein Ausbau der Anlage sinnvoll erscheint. Ferner wurde eine umfassende Überprüfung der Kapazität der Löschwasserbereitstellung an sämtlichen Hydranten im Versorgungsgebiet durchgeführt.

„Das nun kalibrierte hydraulische Modell steht uns als wichtiges Planungsinstrument bereit und ermöglicht es, zukünftige Fragestellungen zu Netzerweiterung, zur Sanierung und zur Optimierung des Trinkwasserversorgungssystems präzise zu bewerten“, betonte Gf Jörg Kölbl von der Blue Networks e.U. und bezeichnete die hydraulische Rohrnetzberechnung als mächtiges Instrument der Qualitätssicherung.


Erneuerung der Außenstationen Leitsystem


GF Krainer verwies darauf, dass die LFWV zahlreiche Anlagen betreibe, die es ständig zu erneuern gelte. Auch das Leitsystem werde bis zum Jahr 2028 digitalisiert und mit einem Investitionsaufwand von 1 Mio. Euro auf den Stand der Technik gebracht. Um eine moderne und effiziente Überwachung sowie die Fernsteuerung aller Brunnen, Druckstationen und Hochbehälter der LFWV zu gewährleisten, werde die Steuerungstechnik der Anlagen umfassend modernisiert. Durch die schrittweise Erneuerung werde es laut GF Krainer möglich, sämtliche Betriebsanlagen in Echtzeit zu überwachen und bei Bedarf schnell zu steuern – sowohl von der zentralen Leitwarte als auch mobil über Tablets und Smartphones.

Von den insgesamt 61 Anlagen im Versorgungsgebiet wurden bereits 40 erfolgreich auf den neuesten technischen Stand gebracht. Bis Ende 2024 sollen noch zwei weitere folgen. Die Modernisierung stelle sicher, so GF Krainer, dass die Wasserversorgung nicht nur heute, sondern auch in den kommenden 50 Jahren zuverlässig und effizient bleibe.

An sommerlichen Spitzentagen, wenn ein Mehrbedarf bestehe, werde laut GF Krainer von der LFWV bei der IG Plabutsch Hochschwab-Wasser zugekauft. Weiter forcieren wolle man auch den Trinkwasseraustausch zwischen dem Norden und Süden über die Transportleitung Süd.


Endausbau Notstromkonzept


Ein großflächiger Stromausfall (Blackout) würde viele wichtige Abläufe beeinträchtigen, einschließlich der Trinkwasserversorgung. Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, hat die LFWV ein umfassendes Notstromkonzept entwickelt, das speziell für die Wasserversorgung ausgelegt ist.

Die erste Ausbaustufe des Konzepts, wurde erfolgreich abgeschlossen und sichert im Ernstfall die Versorgung von etwa 70 % des Versorgungsgebiets mit Trinkwasser. Für die vollständige Umsetzung des Notstromsystems werden derzeit 15 weitere Aggregate installiert, die die Versorgung auch bei einem großflächigen Ausfall gewährleisten. Insgesamt belaufen sich die Investitionskosten für das Notstromsystem auf rund 3,7 Millionen Euro, wovon rund 1,7 Millionen Euro für den Endausbau vorgesehen sind.

Nach der voraussichtlichen Fertigstellung im Frühjahr 2025 werde das System sicherstellen, so der Geschäftsführer, dass alle 29 versorgten Gemeinden im Notfall bis zu sieben Tage lang zuverlässig mit Trinkwasser beliefert werden können. „Mit diesem Projekt setzen wir das letzte wichtige Puzzlestück für eine maximale Versorgungssicherheit im Falle eines Blackouts“, betont Krainer.



"Günstigster Trinkwasserpreis!"


„Ab 2025 wird der Trinkwasserpreis im Zentralraum Leibnitz leicht angepasst und bleibt dabei weiterhin auf einem günstigen Niveau. Für € 1,88 (brutto) pro 1.000 Liter bieten wir den Haushalten rund um die Uhr Zugang zu frischem Trinkwasser, bequem und umweltschonend direkt aus dem Wasserhahn. Auch mit dieser leichten Anpassung bleibt unser Trinkwasser ein erheblicher Kostenvorteil im Vergleich zu Flaschenwasser und weiterhin ein unverzichtbarer und kostengünstiger Bestandteil des täglichen Lebens“, betont Bgm. Michael Schumacher, der als Bürgermeister der Stadt Leibnitz Mehrheitseigentümervertreter der LFWV ist.

Im Vergleich zu anderen Bezirksstädten gehöre, so der Bürgermeister, der Trinkwasserpreis in der Region weiterhin zu den niedrigsten. "Wir haben den günstigsten Trinkwasserpreis unter all jenen, die ihr Wasser aus Grundwasser holen müssen und es nicht vom Berg bekommen. Wir sorgen uns auch schon jetzt darum, dass wir auch in 10 bis 15 Jahren Trinkwasser zur Verfügung stellen und die Lebensqualität der 400.000 im südlichen Raum der Steiermark lebenden Menschen erhalten können und untereinander einen Ausgleich finden!", erläuterte Bgm. Schumacher.


Ein Blick zurück in die Vergangenheit


Gegründet wurde das Wasserwerk Leibnitz bereits im Jahre 1910. Aktuell versorgt die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH heute rund 80.000 Menschen in 29 Gemeinden und in vier politischen Bezirken mit Trinkwasser. Es werden 12 Brunnenanlagen, 60 Drucksteigerungsanlagen und 42 Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 10.000 m³. betriiebenund rund 340 km Transport- und Versorgungsleitungen betreut. Im Jahr werden rund 3,7 Millionen Kubikmeter Trinkwasser gefördert.

Fotocredit: Heribert G. Kindermann, MA

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