Mit einer aktuellen Studie gelang Vorsitzenden Herbert Germuth (Tourismusverband Südsteiermark), Studienautor Florian Schwillinsky (economixs Institut für angewandte Wirtschafts- und Sozialforschung) und Backstubenleiter Michael Friess ein evidenter Beleg dafür, dass der Tourismus in der Erlebnisregion Südsteiermark eine tragende Säule ist.
Vermutet hat man es hierzulande ja schon länger, nun aber beweisen auch valide Zahlen und Fakten einer Studie, dass der Tourismus eines der Fundamente ist, aus dem die Erlebnisregion Südsteiermark Stärke und Mehrwert als Lebensraum schöpft.
Entscheidende Rolle in der regionalen Entwicklung
Welchen immensen Einfluss der heimische Tourismus auf die regionale Wirtschaft und den gesamten Lebensraum Südsteiermark und ihre Menschen konkret hat, haben bei einem gemeinsamen Pressegespräch im Kogel 3 Vorsitzender Herbert Germuth (Tourismusverband Südsteiermark), Studienautor Florian Schwillinsky (economixs Institut für angewandte Wirtschafts- und Sozialforschung) und Backstubenleiter Michael Friess (Bäckerei Altenburger in St. Nikolai ob Draßling) eindrucksvoll Pressevertreterinnen präsentiert. Fazit: Der Tourismus spielt in der Erlebnisregion Südsteiermark, in der die Süd- und Weststeiermark seit zwei Jahren als gemeinsame Tourismusregion touristisch vereint wurden, eine ganz entscheidende Rolle in der regionalen Entwicklung. Denn der Tourismus fördert nicht allein die regionale Wirtschaft, sondern auch die Lebensqualität der Bevölkerung in der Erlebnisregion Südsteiermark.
Führende Region für Genuss & Kulinarik in ganz Österreich
"In der Erlebnisregion, die viel Lebensqualität bietet, leben und arbeiten 150.000 Menschen. Der Tourismus ist die tragende Säule und hat auch einen Mehrwert geschaffen! Jetzt geht es um die Weiterentwicklung und zur führenden Region für Genuss und Kulinarik in ganz Österreich zu werden. Dafür haben wir gute Voraussetzungen, die in unserer Erlebnisregion alles vereint!", betont Germuth.
Initiative "Wir sind Südsteiermark"
Mit 820.000 Nächtigenden im Vorjahr habe der Tourismus, so der Vorsitzende, in der Erlebnisregion Südsteiermark schon eine Dimension erreicht. Wichtig sei es nun, dieses Bewusstsein nach außen in die Bevölkerung zu tragen und sichtbar zu machen. Die ins Leben gerufene Initiative "Wir sind Südsteiermark" soll das Bewusstsein dafür stärken, welchen der Mehrwert der Tourismus in der regionalen Entwicklung spiele. "In Summe unterstreicht die Studie das, was wir schon lange wissen: Der Tourismus ist ein wichtiger Treiber für den Erhalt und die Steigerung der Lebensqualität in unserer Region. Wir möchten allen SüdsteierInnen bewusst und plakativ machen, was der Tourismus wirtschaftlich bewirkt!", ergänzt Germuth.
Potenziale der Südsteiermark und und Zukunft
"Viele fahren auf ihrem Weg zum Meer durch die Erlebnisregion Südsteiermark. Mit einer Kampage wollen wir erreichen, dass die bislang Durchreisenden bei uns Halt machen und irgendwann Stammgäste werden", hofft der Tourismusvorsitzende.
Ein weiteres Potenzial sieht Germuth in der 2025 in Betrieb gehenden Koralmbahn. Er hoffe, dass "der Zug bei uns stehen bleibt" und Gäste bei uns Angebote nutzen. Auch dafür werde man laut dem Vorsitzenden "viele Kampagnen fahren müssen!". Man dürfe nicht vergessen, dass die Strecke von Klagenfurt nach Graz mit dem Zug nur 40 Minuten dauern werde, was für einen Tagesausflug in die Erlebnbnisregion Südsteiermark genutzt werden könnte.
Im Zusammenhang mit dem Flughafen Graz-Thalerhof sieht Germuth in Direktanbindungen nach Zürich, Hamburg, Berlin oder München als wichtiges Thema. Nun gelte es, so Germuth, das gute Potenzial und die Bevölkerung für den Tourismus zu nutzen. "Wir können den Mehrwert für die Region nun auch mit Zahlen belegen. Dafür haben wir mit economixs - Institut für angewandte Wirtschafts- und Sozialforschung einen guten Partner gefunden", so der Tourismusvorsitzende.
Tourismus als Wirtschaftsmotor
Studienautor Florian Schwillinsky unterstreicht, dass von der Nachfrage aus dem Tourismus nicht nur Gastronomie und Hotellerie, sondern auch Handel, Handwerk, Bauwesen, wirtschaftsnahe und die Nahrungs- und Genussmittelherstellung profitieren. Der Autor sprach in diesem Zusammenhang von einem Dreiklang von Landwirtschaft, Tourismus und produzierendem Gewerbe.
"Direkt aus dem Tagestourismus und den Nächtigungen entstand im Durchschnitt in den Jahren 2019 bis 2023 ein jährlicher Nachfrageimpuls für die regionale Wirtschaft von mehr als 521 Mio. Euro. Davon entfielen 250 Mio. Euro auf Ausgaben der Gäste und Nächtigungen (ungefähr 810.000 jährliche und rund 700.000 Tagestouristen pro Jahr), 145 Mio. auf Investitionen, Instandhaltung, Reparaturen der cTourismusunternehmen sowie 126 Mio. Euro auf Einkommenseffekte der Beschäftigten aus dem Tourismus", erläutert Schwillinsky.
Dank den Impulsen aus dem werden, so der Autor, außerdem insgesamt eta 8.000 Arbeitsplätze in der Erlebnisregion Südsteiermark gesichert. "Neben den rund 3.970 Personen, die direkt in Tourismusbetrieben beschäftigt sind, werden weitere 3.930 Jobs in der Region geschaffen!", hat Schwillinsky erhoben.
Durch den Tourismus angestoßen wurde, so Schwillinsky, durch den Tourismus aus direkten Impulsen und über die Wirtschaftskreisläufe im Schnitt der letzten in der Region eine jährliche Wertschöpfung von rund 263 Mio. Euro ausgelöst. "Eine Besonderheit in der Erlebnisregion Südsteiermark ist, dass durch die Verantwortlichen besonders auf die Zulieferung von regionalen geachtet wird. Dadurch bergeben sich noch wirtschaftliche Verflechtungen und im Endeffekt eine höhere Wertschöpfung direkt für die Region", weißt Schwillinsky hin.
Tourismus als Treiber für Lebensqualität
Ein wichtiges Argument dafür, dass durch einen florierenden Tourismus auch die hier lebende Bevölkerung profitiert wurde auch hervorgehoben: Die Attraktivität einer Region hänge untrennbar mit ihrem Angebot in den Bereichen Mobilität, Freizeit, Gesundheit und Kultur zusammen. Die Einnahmen aus dem Tourismus trügen daher nicht unwesentlich dazu bei, dass moderne, hochwertige Infrastruktur für alle Menschen in der Region geschaffen und finanziert werden könne. Wenn das touristische Infrastrukturangebot steige und kontinuierlich verbessert wird, trage das auch zur steigenden Lebensqualität und Attraktivität des Lebensraumes für die hier lebenden Menschen bei.
Innovative Backprodukte aus St. Nikolai ob Draßling
Die besondere Bedeutung des Tourismus für heimische Betriebe bestätigte auch Bäckermeister Michael Friess von der Bäckerei Altenburger aus St. Nikolai ob Draßling. "Wir stellen zahlreiche Produkte auch für touristische Betriebe her. Wichtig ist uns ein Mix aus regionalem und traditionellem Gebäck und die Schaffung neuer Trends. Nach 20 Jahren in der Schweiz habe ich bei meiner Rückkehr gesehen, dass in der Branche viele neue Trends verschlafen wurden. Jetzt gehen wir in unserer Backstube in St. Nikolai ob Draßling verstärkt daran, traditionelles Gebäck mit neuen Produkten einzukreuzen. Nun haben wir bereits viele Betriebe, die darauf ansprechen und ein Erlebnis verkaufen wollen. Daher ist es wichtig zu sehen, was ist nicht ein Standardprodukt, sondern vielmehr ein neues Produkte, das wir schaffen und weiter forcieren", erzählt Friess.
"Man muss dem Brot wieder Zeit geben!"
Besonders wichtig ist für Michael Freiss die Natürlichkeit und Qualität der Backwaren. So wird in der Bäckerei Altenburger auf Emulgatoren oder Backhilfsmittel verzichtet und stattdessen für verschiedene Vorteige oder Sauerteige viel Zeit verwendet. "Man muss dem Brot wieder Zeit geben! Oft ist es dann eine Mischung aus Roggen und Sauerteig und etwas Leichteres wie ein Focaccia-Brot. Aber auch ein Trend zu Dinkel-Produkten ist zu beobachten", weiß Chefbäcker Friess zu berichten.
Mit einem Schaubrot aus St. Nikolai ob Draßling von der Bäckerei Altenburger hat man auch beim Finale der ORF-Sendung "9 Schätze, 9 Plätze" einem Millionen-Publikum das qualitativ hohe und innovative Bäckerkunsthandwerk vor Augen geführt.
Uwe Gritsch (r.) von RockFM im Gespräch mit dem Tourismusvorsitzenden Herbert Germuth über die Details der jüngsten Wertschöpfungsstudie des Tourismusverbandes Südsteiermark.